Mit der 0:3-Niederlage am Sonntag gegen Ennepetal haben nicht wirklich viele am Badeweiher gerechnet. Schon gar nicht nach der überzeugenden Leistung beim 0:1 eine Woche vorher in Bielefeld. Trainer Karsten Quante fühlte sich auch noch einen Tag nach der Niederlage irgendwie hin und her gerissen. Hier der Nachdreher zum Spiel.
Pechvogel war VfB-Keeper Marcin Wrzosek. Beim ersten Gegentreffer rutschte ihm der Ball vor einem geplanten Abwurf aus der Hand, beim zweiten Gegentreffer unterlief er eine Ecke. "Marcin weiß, dass er nicht gut aussah. Aber alleine daran lag es nicht, dass wir verloren haben. Da haben mir viele andere Dinge auch nicht gefallen", so Quante. Er monierte vor allem, dass es an Kampf- und Laufbereitschaft gefehlt hat, sowie einige abgesprochene Dinge nicht umgesetzt wurden. "Natürlich braucht die Mannschaft Zeit, um Dinge so umzusetzen, wie wir es uns jetzt vorstellen, es aber auch besprochen und geübt haben. Das es nicht sofort klappt ist normal, aber Kampf und Einsatz sollten stimmen. Wenn wir das nicht zeigen, ist es schwer, was zu holen", so der Trainer dazu. Der war da auch etwas enttäuscht wie die Trainingskiebitze in der letzten Woche: "Die Woche vor dem Spiel war das Training einfach super. Die Jungs und wir als Trainerteam haben sehr viel Spaß gehabt, aber auch die Konzentration und Einstellung stimmte im Training. Da ist man Sonntags bei so einer Leistung erst einmal überrascht und das nicht positiv", so Quante.
>>> Der Bericht der "Marler-Zeitung" zum Spiel <<<
Da stellt sich die Frage, ob die Truppe nach dem Spiel gegen Bielefeld wieder von allen Seiten vielleicht zu viel gelobt wurde. Fakt ist auch, dass der VfB schon scheinbar seit Jahren, unabhängig von Spielern und Trainern bei vielen Niederlagen in absoluter Schönheit stirbt. "Wenn die Jungs was gut gemacht haben, sollen sie auch gelobt werden. Das ist ja auch gut für das Selbstvertrauen. Aber sie dürfen sich nicht darauf ausruhen. Schon gar nicht, wenn am Ende nichts geholt wurde. Es sollte sie für die Zukunft weiter motivieren. Ich war am Sonntag während des Spiels oft nicht gerade positiv verwundert über viele Dinge und das wird die Truppe auch unter der Woche beim Training merken. Trotzdem ist es wichtig, dass wir neben dem konzentrierten Arbeiten auch weiter den Spaßfaktor hoch halten müssen. Die Stimmung in der Truppe ist in solchen Situationen auch immer wichtig, da bringen Medizinbälle, Platzrunden und verbales Einprügeln nichts. Da müssen wir jetzt einen Zwischenweg finden, wo die Jungs merken, dass wir absolut nicht zufrieden waren, aber trotzdem ihnen weiter Spaß und Vertrauen vermitteln", so Quante zur kommenden Trainingswoche.
Geht sein Blick auch auf die Situation in der Regionalliga? Zu Westfalia Herne und den anderen Teams aus der Oberliga, die noch im Abstiegskampf stecken? "Viele Trainer in solchen Situationen sagen ja immer, dass sie nur auf ihr Team schauen und man die anderen Dinge ja nicht beeinflussen kann. Aber in unserer Lage gucke ich natürlich schon genauer auf all die anderen Mannschaften, wobei natürlich im Vordergrund steht, dass wir endlich die notwendigen selber Punkte holen. Wir selber können auch nur unsere eigene Lage beeinflussen. Da diese aber auch von anderen Teams abhängig sein könnte und wird, schaut man natürlich da auch hin", so der Coach. Und auch in der Oberliag scheint es momentan wie in der Bundesliga zu sein. Keine Mannschaft scheint, trotz vieler Vorlagen der Konkurrenz, ihre Chance zum absetzen so richtig nutzen zu können. Es wird noch lange eine heiße Kiste im Tabellenkeller bleiben.
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