Man kann über Werner Platzer ja sagen oder denken was man will: Aber die Art, wie still und leise er diesen Transfer eingetütet hatte, erinnert schon stark an den sportlichen Leiter des FC Schalke 04, Rouven Schröder. Still, heimlich, leise - und plötzlich stehen Mirko Grieß und VfB-Boss Hakan Simsir strahlend mit einem VfB-Trikot im Evonik Sportpark.
Nein, das Internet spielte nach der Veröffentlichung des Transfers am gestrigen Abend nicht verrückt, 11Freunde werden auch keine Memes zu dem Foto herausbringen. Es wurde zuvor auch nicht berichtet, wie er in Brassert am Markt bei der Bank ein Girokonto eröffnete. Doch hat es für eine Meldung direkt nach der Tagesschau in der Marler Zeitung gereicht - immerhin.
Den Badeweiher kennt der 32jährige Recklinghäuser in- und auswendig. Von 2015 - 2020 rockte der bullige Stürmer bereits durch den Strafraum im Evonik Sportpark. Seine Quote kann sich sehen lassen: In 81 Meisterschaftsspielen traf "The rock", wie er einst genannt wurde, 58mal. Seine Tore waren mit entscheidend, dass der VfB 2018 Bezirksligameister wurde und in die Landesliga aufsteigen konnte. Eins seiner besten Spiele sah der VfB-Anhang im Juli 2019 bei der Stadtmeisterschaft in Sinsen im Finale gegen den Westfalenligisten TuS 05 Sinsen, wo der VfB überraschend die Stadtmeisterkrone holte.
2020 wechselte Grieß dann nach Sinsen, im Sommer letzten Jahres ging es zum Niederrhein-Bezirksligisten VfB Bottrop. Dort konnte Mirko allerdings nicht richtig Fuß fassen, kam in sieben Spielen nur auf drei Tore. So konnten der sportliche Leiter Werner Platzer und Geschäftsführer Gregor Mehlmann zuschlagen und Mirko wieder heim holen.
Passt der wuchtige Stürmer da ins Gefüge? „Ja“, sagt Werner Platzer gegenüber der Marler Zeitung, da sei er sich sehr sicher. „Wir haben tolle junge Typen, brauchen aber auch den einen oder anderen Erfahrenen.“ Zudem habe man Grieß in Hüls immer als charakterlich einwandfrei erlebt. „Menschlich passt es.“