„Derbysieger, Derbysieger hey“, sangen die mitgereisten VfB-Anhänger kurz nach Abpfiff. Der VfB Hüls bleibt durch einen wichtigen 2:1 (1:1)-Erfolg weiterhin ungeschlagen, ist jetzt Dritter, und der FC Marl (4.) muss sich nach zwei Siegen das erste Mal geschlagen geben.

 

Das Spiel begann zwar erst mit einer 20-minütigen Verspätung, der FC Marl legte hingegen einen guten Start hin. Nach einer Doppelchance in der siebten Minute, bei der erst Jan-Niklas Kaiser und dann Marvin Poggel die Chance hatten, den Ball im Tor unterzubringen, machte es Kapitän Kevin Paust in Minute 16 um einiges besser. Paust bekam allerdings unerwartete Unterstützung von VfB-Schlussmann Yasin Muslubas, der eine Ecke durch seine Hände gleiten ließ und so Paust erst die Möglichkeit gab, per Kopf aus sechs Metern zu treffen.

Von Beginn an nahmen beide Teams die Zweikämpfe an und waren sich für keinen Laufweg zu schade. Ein Zeichen dafür, was ein Stadt-Derby auslösen kann. Viele Fouls und Unterbrechungen waren die Folge. Ebenfalls mit Kampf und viel Wille konnte Okan Solak den Ausgleichstreffer markieren. Er holte sich einen schon verloren geglaubten Ball wieder und schloss präzise zum 1:1 in der 27. Minute ab. Viele Zuschauer fanden den Weg zur Hagenstraße und sorgten für eine gute Atmosphäre. Vor allem, wenn Schiedsrichter Burak Tabak über eine kritische Situation entscheiden musste, wurde es auf den Rängen etwas lauter. Ein wahrscheinlich undankbares Spiel für einen Schiedsrichter, doch Tabak machte seine Sache ordentlich.

In Hälfte zwei blieben die großen Chancen erst einmal aus. Die Defensivreihen beider Mannschaften verteidigten und ließen wenig anbrennen. Allerdings wurden mögliche Gefahren frühzeitig mit Fouls gestoppt. Sören Luppatsch hatte in der 62. Minute vorerst die größte Chance, um sein Team in Führung zu bringen, doch sein Schuss aus zehn Metern rauschte am rechten Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite wurde Marvin Poggel mit einem Distanzschuss gefährlich, doch auch dieser ging knapp am Tor vorbei. Einzig und allein die Spannung machte die zweite Halbzeit attraktiv. Fußballerisch gab es keine Leckerbissen mehr zu sehen.

Bis zur 77. Minute! Der VfB-Kapitän Marvin Höner legte sich den Ball zurecht und zimmerte einen Traumfreistoß aus 26 Metern in den Winkel. Pure Freude brach bei den Hülsern nach diesem Sonntagsschuss aus, doch man musste noch mehr als zehn Minuten überstehen. Die logische Konsequenz des Treffers war, dass der FC Marl noch mal alles nach vorne schmiss, um noch einen Punkt zu ergattern. Die beste Chance zum Ausgleich hatte Gökhan Develi, der mit einer feinen Schusstechnik den Ball erdenklich knapp am rechten Pfosten vorbei zirkelte.

Nach dem Spiel sprach Trainer Guido Naumann voller Stolz über die Leistung seiner Mannschaft: "120 Minuten gegen Schermbeck in den Knochen, unter der Woche kamen die letzten Urlauber zurück - ich bin einfach stolz auf meine Jungs!" Mit Mirko Grieß und Sven Hagemeister konnten ebenfalls zwei Stammkräfte begrüßt werden, die dem VfB in den letzten Pflichtspielen fehlten.

Nächsten Sonntag kommt es dann zu einem ersten Spitzenspiel am Badeweiher: Der Tabellendritte VfB 48/64 Hüls empfängt den Tabellenzweiten FC Epe.

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