In der Bezirksliga landete der VfB Hüls beim 0:1 (0:0) einen wichtigen Dreier bei Blau-Weiß Wulfen und baute den Vorsprung an der Tabellenspitze aus, da die Verfolger RW Deuten und FC Marl sieglos blieben. Sven Hagemeister war Schütze des Tor des Tages.
Schon vor Spielbeginn erlebte man die erste Überraschung. Bei einem Blick auf die Aufstellung der Hülser sah man den Namen Christian Kaminski. Der seit Sommer vereinslose Ex-Hülser und Innenverteidiger wurde nur zwei Tage vor dem Spiel aufgrund von Personalnot rekrutiert und lieferte solide 90 Minuten ab.
Die Gäste vom Badeweiher spielten zu Beginn viele lange Bälle und erarbeiteten sich einige gute Gelegenheiten in Halbzeit eins. Vor allem Mustafa Dana hatte zweimal die Möglichkeit, den Führungstreffer zu markieren, doch Wulfens Torwart Jonas Neumann parierte beide Chancen. Auf der anderen Seite konnte sich auch Yasin Muslubas einige Male auszeichnen. Zunächst lenkte er einen Schuss aus 16 Metern an den Pfosten, den daraus resultierenden Nachschuss von Wulfens Szesny lenkte er wiederum mit einer starken Parade an das Aluminium.
Der VfB tat sich auch in Hälfte zwei schwer gegen tief stehende Hausherren eine Lücke zu finden und je mehr Zeit verging, umso ungeduldiger wurden die Gäste. Die abstiegsbedrohten Wulfener schafften es nur selten, gefährlich vor das Tor der Hülser zu kommen. In der 79. Minute fiel dann das erlösende Tor für den VfB. Der Zurückkehrer Christian Kaminski spielte den schwierigen Ball in die Schnittstelle, den German Prudetskiy mit dem ersten Kontakt verarbeitete und quer auf Sven Hagemeister legte, welcher lässig zur 0:1-Führung einnetzte. Nach dem Treffer kochten die Emotionen auf beiden Seiten noch einmal hoch. Es wurde viel gemeckert, gefoult und auch Karten verteilt. Vier Minuten vor dem Ende stand plötzlich Emu Schmid nicht als Torhüter auf dem Rasen, sondern als Feldspieler. Eingewechselt für Mustafa Dana in die Not-Elf des Bezirksliga-Tabellenführers krachte der Kopfball des 35-Jährigen – die erste Ballberührung überhaupt im Spiel – gleich an die Latte des Wulfener Tores. In der Nachspielzeit flog Wulfens Pascal Czapka mit Gelb-Rot vom Platz und setzte damit den Schlusspunkt in diesem hitzigen Spiel.
Drei Punkte im Sack, aber auch ein schönes Geburtstagsgeschenk für Co-Trainer Werner Platzer, der am Sonntag seinen 62. Geburtstag feierte. So sah es auch Trainer Christoph Schlebach. Der sollte mit seiner Vorhersage Recht behalten, dass es in Wulfen ein Geduldspiel wird. Glücklich war nach dem Spiel "Emu" Schmid. "Hätte der den Kopfball reingemacht, ihn hätten sie aus dem Stadion getragen", so der 2. Vorsitzende Carsten Schwarma. Toll war auch die Untersützung der VfB-Fans. Während die Chemiekeulen beim kurzen Gewiiter weiter ihre Bank auf der Tribüne verteidigten, sorgte sich die Altherren 2 um ihre nassen Sättel - sie hatten eine spontane Radtour nach Wulfen gemacht. Tolle Sache!